Bitte unbedingt heute abend diesen wunderschönen Spielfilm ansehen. (Um 21:40 Uhr im WDR). Von Bernd Böhlich, mit Axel Prahl und Katharina Thalbach. Eine traurig-fröhliche Liebesgeschichte, eine melancholische, warmherzige Tragikomödie. Und es geht um mein Lieblingsthema, aber das steht in keiner Programmzeitung. Ich habe es letztes Jahr im „rauskuck“ so beschrieben:
Filme mit Axel Prahl sind ja eigentlich immer gut.
Frau Moll, stolze Neubesitzerin eines Arbeitsplatzes bei einer Security-Firma, muß erkennen, daß sich in der von ihr gewissenhaft bewachten Fabrikhalle nichts als gepresste Luft befindet.
Der Physiker Wellinek erregt beim „Arbeitsamt“ Anstoß mit seiner Forderung nach einer Arbeit. Man will ihn als Gärtner einsetzen und kann nicht verstehen, daß er nicht wegen „Leistungen“ gekommen ist, sondern um etwas zu leisten.
Seine früheren Schüler verdingen sich als lebende Handyattrappen.
Frau Wellinek ist Schauspielerin und weigert sich (vergeblich), ihre Stimme für Telefonsex-Gesäusel zu verkaufen.
Und ständig, ganz nebenbei, arbeiten alle Beteiligten mit Freude mit- und füreinander und ohne je einen Lohn zu verlangen.
Das Thema „Arbeit“ und die Frage nach dem Sinn der Arbeit durchzieht diesen wunderbaren Film.
Fragen drängen sich auf:
Warum müssen wir dem Staat gegenüber unseren Willen zu arbeiten beweisen. Warum fordern wir nicht endlich, daß der Staat sich darum kümmert, daß Jeder das machen kann, was er kann, was er gerne macht, und was einen Sinn hat. Warum wird jede sinnlose Tätigkeit als Arbeit anerkannt, sobald dafür ein Lohn bezahlt wird. Warum sind unsere von der Verfassung garantierten Rechte (auf Leben, auf Wohnung, auf Arbeit, auf Würde) in der Realität so wenig wert.
Wie lange wollen wir uns von einem offenbar nicht funktionierenden System noch schikanieren und gegeneinander aufhetzen lassen.
Arbeit ist jede sinnvolle zielgerichtete produktive Tätigkeit. Für gute Arbeit Geld anzunehmen ist nichts anderes als Prostitution. Lohn führt direkt zur Korruption. Lohn macht aus Sklaven Lohnsklaven. Freie Menschen arbeiten aus freiem Willen. Und Karstadt gehört in Volkes Hand!
27. Januar 2011 um 21:09
[…] sage das hin und wieder mal, hier und woanders, mache auch schon mal konkrete Vorschläge, wie man damit anfangen kann, und ernte […]
9. Juli 2020 um 05:56
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„Du bist nicht allein“ (Programmtip) | rauskuckers Blog